Stierkampf

Ein einführendes Video zum Thema „Stierkampf“

 

 

Zu diesem Thema ein Bericht von PETA Deutschland e.V.

 

Stierkampf: Eine grausame Tradition (Stand: November 2012)

 

Prachtvolle Stiere werden in den Arenen Spaniens, Frankreichs und weiterer Länder barbarisch getötet – unter dem Deckmantel der Tradition. Foltern und Töten eines wehrlosen Lebewesens sollte jedoch keine „Tradition“ sein.

 

Die Menschen haben schon immer versucht, den Begriff „Tradition“ zu gebrauchen, um schreckliche Verhaltensweisen zu rechtfertigen. Aber die Tradition stellt keine Wahrheit oder Legitimation dar. Der Stierkampf ist eine grausame, blutige Unsitte, die in Geschichtsbücher verbannt gehört. Zwei spanische Regionen haben bereits den Anfang gemacht. So sind Stierkämpfe seit 1991 auf den kanarischen Inseln untersagt und Katalonien, die wirtschaftsstärkste Region Spaniens, zu der auch Barcelona gehört, hat am 28. Juli 2010 beschlossen, Stierkampf ab 2012 zu verbieten.

 

Die Geschichte der Stierkämpfe spielt bei dem Bestreben, dieses grausame Spektakel gänzlich abzuschaffen, keine Rolle. Denn Stierkämpfe bestehen aus Folter, Verstümmelung und Abschlachten der Tiere zur Unterhaltung einiger weniger, unaufgeklärter Menschen.

 

Fakten über Stierkämpfe
Jedes Jahr werden über 40.000 Stiere allein in Spaniens Kampfarenen barbarisch abgeschlachtet. Die meisten ausländischen Besucher, die das grausame Spektakel besichtigen, wollen nie wieder einen weiteren Stierkampf sehen. Sie sind entsetzt, empört und traurig beim Anblick dieser Tierquälerei.
Der Begriff „Stierkampf“ ist eine Fehlbezeichnung, denn gewöhnlich gibt es keinen fairen Wettbewerb zwischen dem schwertschwingenden Torero, auch Matador genannt („matador“ ist das spanische Wort für „Schlächter“), und dem irritierten, psychisch gequälten und körperlich traktierten Stier.

 

Einer der größten Befürworter der Stierkämpfe ist die Tourismusbranche. Reiseleiter und Stierkampf-Anbieter behaupten daher, dass es sich um einen fairen Kampf handeln würde. Was sie nie offen darlegen, ist die Tatsache, dass der Stier sich nicht verteidigen kann und keine Chance auf Überleben hat.
Die Stiere werden absichtlich durch verschiedene Methoden geschwächt. Es ist üblich, sie mit Medikamenten zu betäuben. Eine Untersuchung von spanischen Wissenschaftlern an der Salamanca-Universität hat ergeben, dass circa 20 Prozent der Stiere vor den Kämpfen in der Arena Medikamente bekamen. Bei einer Kontrolle von 200 Stieren ist herausgekommen, dass jedem fünften Tier ein entzündungshemmendes Mittel gegeben wurde, welches die Verletzungen vertuschen soll.
Eine andere gängige Praxis ist es, die Hörner des Stieres um einige Zentimeter abzusägen oder abzuschleifen.
Die Hörner der Stiere, genau wie die Barthaare bei Katzen, helfen den Tieren, sich zu orientieren; schon eine kleine Veränderung kann ihre Koordination beeinträchtigen. Das Abschleifen ist illegal. Manchmal werden die Hörner durch Inspekteure des Veterinäramtes nach einem Kampf begutachtet. 1997 rief der sogenannte Zusammenschluss der Profistierkämpfer – zu denen auch die 230 spanischen Toreros gehören – zum Streik auf und wetterte gegen die Inspektionen der Veterinärämter.

 

In einem typischen Stierkampf wird der Stier durch einen engen Gang in die Arena getrieben. Dort rammen die Matadore ihm einen Widerhaken in den Nacken, an dem kleine Stoffbändchen in den Farben der Stierzucht, befestigt sind. Der Widerhaken verursacht große Schmerzen, die den Stier in die Arena jagen. Dort wird der Stier dann von Picadores traktiert. Picadores sind Männer, die auf Pferden reiten und mit Lanzen die Bänder, Sehnen und Fasern der Nackenmuskulatur verletzen, sodass der Stier seinen Kopf nicht mehr erheben kann. Hierbei verliert der Stier sehr viel Blut, was ihn zusätzlich schwächt.
Dann betreten die sogenannten Banderillos zu Fuß die Arena und fahren mit dem Ablenken des Stieres fort. Sie umkreisen das Tier und stecken ihm „Banderillas“ in den Rücken. Hierbei handelt es sich um ca. 80 cm lange, mit buntem Papier geschmückte Holzstöcke, an deren Enden sich ca. 5 cm lange Widerhaken befinden. Der Stier wird durch den Blutverlust und die schweren Verletzungen der Banderillas, deren Widerhaken bei jeder Bewegung des Tieres seine Nackenmuskeln zerschneiden, zunehmend geschwächt. Diesen Zustand nutzen die Banderillos für das weitere Treiben aus. Sie jagen den Stier im Kreis durch die Arena, bis ihm schwindelig wird und er aufhört, sie zu verfolgen. Schließlich taucht der Torero auf und versucht, den sterbenden Stier ein letztes Mal zu einem Angriff zu provozieren, um ihn dann mit seinem Schwert zu töten. Wenn dieser Schwertstoß nicht zum Tode führt, wird der Stier weiter traktiert und verletzt, bis ein Gehilfe des Toreros, der Subalterno oder Puntillero, kommt und nun das völlig erschöpfte und gequälte Tier mit einem Stich zwischen den ersten beiden Halswirbeln töten soll. Der Dolchstoß durchtrennt das Rückenmark des Tieres, aber auch das wird oft verfehlt. Der Stier wird dann bei Bewusstsein, aber paralysiert von Schmerzen, angekettet und an seinen Hörnern aus der Arena weggeschleppt.

 

Wenn die Zuschauer mit dem Torero zufrieden sind, werden die Ohren und der Schwanz des Stieres abgeschnitten und der Menge als Trophäe präsentiert. Einige Minuten später erscheint der nächste Stier in der Arena und die sadistische Tortur geht von vorne los.

 

Der Stierkampf ist ein sehr feiges Ereignis. Der Torero hat die Wahl zu entscheiden, ob er mitmachen möchte – der Stier nicht. Vom ersten Moment an, in dem der Stier die Arena durch den dunklen Gang, in dem er gehalten wird, betritt, hat er keine Chance. Er ist wahrscheinlich durch die Widerhaken, die ihm auf dem Weg in die Arena in den Nacken gejagt wurden und von den gezielt eingesetzten Drogen, die ihm im Vorfeld verabreicht wurden, geschwächt. Häufig reiben die Stierkämpfer dem Stier zudem Vaseline in die Augen, damit sich seine Fähigkeit, die Distanz abzuschätzen, negativ verändert.

 

Gegner des Stierkampfes
In Spanien und auch in anderen Ländern haben sich Oppositionen gegen Stierkämpfe gebildet.. Im April 2004 deklarierte die Stadtverwaltung Barcelonas die Stadt zur Anti-Stierkampf-Stadt, mit dem Ziel, den primitiven, blutigen „Sport“ zu beenden. 38 katalanische Stadtverwaltungen sind diesem Beispiel gefolgt und im katalanischen Parlament wurde ein Gesetzesentwurf debattiert, der die Misshandlungen von Tieren verbieten soll, einschließlich eines Stierkampf-Verbots. Seit 2012 sind Stierkämpfe in der Region Katalonien verboten. Laut einer Gallup-Studie im Oktober 2006 zeigen 72 Prozent der Spanier kein Interesse an Stierkämpfen, nachdem sich in den 80er Jahren erst 54 Prozent entsprechend äußerten.
Wenn Spanien seinen Tourismus steigern und ein fortschrittliches Land sein möchte, muss es mit der Zeit gehen und aufhören, Tiere aus Gründen der Unterhaltung zu töten. PETA engagiert sich seit vielen Jahren mit einer Kampagne und zahlreichen Aktionen gegen den Stierkampf.

 

Pferde in Stierkämpfen
Stiere sind nicht die einzigen Opfer in Stierkämpfen. Auch Pferde werden dafür missbraucht. Ihnen werden die Augen verbunden und die Ohren mit Watte gestopft, damit sie den Lärm der Zuschauer und die Laute des Stieres nicht hören können. Sie werden oft von den verängstigten Stieren aufgespießt, die sich selber schützen und verteidigen wollen. Jedes Jahr werden ungefähr 200 Pferde bei Stierkämpfen in der ganzen Welt getötet.

 

Portugiesische „blutlose“ Stierkämpfe
In den portugiesischen (oder sogenannten blutlosen) Stierkämpfen werden die Stiere angegriffen und angestachelt. Acht Männer stellen sich vor ihnen auf, greifen sie an ihren Hörnern, werfen sich auf die Tiere und halten sich fest, bis sie zu Boden geworfen werden. In vielen Ländern stechen die Matadore den Stieren bei den „blutlosen“ Stierkämpfen trotzdem Banderillas in den Rücken und kürzen ihre Hörner. Tierquälerei ist Teil der Show, das Töten findet außerhalb der Arena in einem Schlachthof statt.

Quelle: PETA Deutschland e.V.

 

weitere Informationen: http://www.peta.de/stierkampf-eine-grausame-tradition

 

Wir bitten Sie eingehend: Besuchen Sie niemals einen Stierkampf, denn Sie unterstützen damit diese Tierquälerei!

 

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