Tiere im Süden/Osten Europas

Mit diesem Thema könnten massenweise Internetseiten gefüllt werden. Wir müssen uns hier leider auf einen kleinen Ausschnitt beschränken.

Es ist leider so, dass die Mentalität der Süd- und Osteuropäer in Bezug auf die Behandlung von Tieren (insbesondere Haustiere wie Hunde und Katzen) eine ganz andere ist, als die der Nord- und Westeuropäer. Natürlich kann man dies nicht für alle Menschen in diesen Ländern verallgemeinern, denn auch dort gibt es tierliebe Menschen, aber grundsätzlich herrscht in diesen Ländern eine völlig andere Einstellung Tieren gegenüber.
In diesen Ländern gibt es zum Teil keine Tierschutzgesetze oder solche, die nicht das Papier wert sind, auf denen sie gedruckt sind, weil überhaupt keine Überwachung stattfindet oder Verstösse größtenteils nicht geahndet werden. Und so gibt es dort unendlich viel Tierelend, ausgerechnet in den Ländern, die viele von uns so sehr als Urlaubsland schätzen. Hier möchten wir vor allem Spanien, Griechenland und die Türkei nennen. Aber auch in östlichen Ländern wie Bulgarien, Rumänien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Kroatien und Polen (Aufzählung bei weitem nicht vollständig) gibt es Tierelend ohne gleichen!  In vielen dieser Länder ist ein Tierleben tatsächlich oftmals nicht viel Wert und so werden viele Tiere – vor allem Hunde und Katzen – eingefangen und zum Teil auf bestialische Art und Weise getötet oder müssen unbeschreibliche Qualen erleiden.

 


Viele von uns genießen die unbeschwertesten Wochen des Jahres an den Stränden der südeuropäischen Länder und ahnen nicht, was sich dort für ein Tierelend ”hinter den Kulissen” abspielt, von dem die Urlauber nichts mitbekommen und auch nichts mitbekommen sollen. Statt im eigenen Land Programme (z.B.: Kastrationsprogramme) durchzuführen, um die Nachflut an Hunden und Katzen einzudämmen, werden Tierfänger ausgeschickt, die die Tiere einfangen und zu Tötungsstationen bringen. In Spanien nennt man diese Tötungsstationen beispielsweise „Perreras“.

Da der Tierschutz in diesen Ländern kaum bis garnicht vorhanden ist, engagieren sich dort glücklicherweise eine Menge von Tierhilfe-Organisationen die versuchen das Tierelend wenigstens etwas abzumildern, indem sie Hunde und Katzen in eigen finanzierten Tierheimen aufnehmen, Kastrationsprogramme durchführen, Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung leisten und vermittelbare Tiere nach Deutschland und in andere europäische Länder vermitteln. In diesem Zusammenhang muss eindeutig klargestellt werden, dass es sich dabei nicht um skrupellose Hundehändler und Hundevermehrer handelt, die mit Hunden über die Mitleidsmasche Geschäfte machen, sondern um seriöse Vereine und Organisationen deren einziges Ziel es ist, den Tieren zu helfen und sie in ein schönes Zuhause zu vermitteln. Natürlich muss man aufpassen, nicht einem Hundevermehrer auf den Leim zu gehen, denn unter diesen gibt es auch einige, die Tierrettung vorgeben.
Sollten Sie einen Hund aus dem Süden oder Osten Europas ein neues Zuhause geben wollen, so können wir Ihnen gern seriöse Hilfsorganisationen nennen und Ihnen auch erklären, worauf Sie bei der Übergabe achten sollten.

 

Ich selbst habe zwei Tierheime in Spanien besucht, die von Tierhilfen unterhalten werden und ich konnte mich dort vor Ort von der aufopfernden Hilfe der Mitarbeiter(innen) zum Wohl der Tiere überzeugen. Ich habe Respekt vor der Arbeit dieser Tierschützer(innen) und ich frage mich manchmal, wie man mit soviel Tierleid fertig werden kann, womit man dort als Tierschützer ständig konfrontiert wird. Ich kann eindeutig garantieren, dass die Arbeit der vielen seriösen Tierhilfen in den südlichen- und östlichen Ländern Europas nur dem Tierschutz dienen und das deren Vermittlung von Hunden in andere europäische Länder (u.a. auch nach Deutschland) überhaupt nichts mit Hundehandel zu tun hat.

Hier ein Beispiel, stellvertretend für die vielen Beispiele menschlicher Grausamkeit in den südlichen- und östlichen Ländern Europas:
Die folgenden Bilder habe ich selbst im Tierheim der Tierhilfe Roquetas de Mar in Spanien aufgenommen. Sie zeigen Arnold, einen Hund, der sein ganzes Leben an einer ein Meter langen Kette verbringen musste. Unvorstellbar, aber leider wahr! Er durfte sich nie frei bewegen, nie laufen und kannte nur die paar Quadratmeter auf denen er sein Dasein fristete. Als er zur Tierhilfe kam konnte er kaum laufen, selbst das Hinsetzen oder Legen fiel im schwer. Leider konnte auch die Tierhilfe nichts mehr für ihn tun, als ihn die letzten Wochen seines erbärmlichen „Lebens“ im Tierheim noch ein wenig zu verschönern. Arnold verstarb ein paar Wochen nach unserem Besuch im Tierheim. Möge sein Tod nicht umsonst gewesen sein und in Ihnen mit diesen Bildern das Mitgefühl wecken.

 

 

 

 

 

Arnold … ich bin dankbar dafür Dich kennengelernt zu haben! Alles Gute jenseits der Regenbogenbrücke! Solche Bilder haben maßgeblich dazu beigetragen mich für den Tierschutz einzusetzen.

 

Die nächsten beiden Bilder dokumentieren das Halten eines Hundes auf der spanischen Insel Gran Canaria.
Diesen namenlosen Hund habe ich ebenfalls selbst fotografiert. Auch hier wieder die ein Meter lange Kette, an der dieser Hund sein Dasein fristen muss. Sich hinzulegen ist gerade eben noch möglich. Wie grausam können Menschen sein?

 

 

 

Die kurze Kette ist nur ein Beispiel menschlicher Grausamkeit. Aufgrund der Einstellung zu Tieren werden Hunde in den südlichen- und östlichen Ländern Europas oftmals sehr schlecht gehalten. Beispielsweise kommt es oft vor, dass sich um die Haustiere wenig bis gar nicht gekümmert wird, sodass sie zum Teil nur sporadisch versorgt werden. Es gibt Fälle, da werden Hunde auf einem Flachdach gehalten bei sengender Hitze ohne Schatten. Vielfach werden Hunde auch zur Freude der Kinder angeschafft und nachdem dann die Welpenzeit vorbei ist und die Niedlichkeit so langsam nachlässt werden sie dann einfach ausgesetzt. Auch das Verstellen des Halsbandes beim Wachsen des Hundes wird oft vergessen. Insbesondere wird auch beim Aussetzen eines Hundes vergessen das Halsband vorher zu entfernen. Wenn ausgesetzte Hunde es dann schaffen nicht in die Fänge eines Hundefängers zu geraten droht ihnen möglicherweise im Wachstum der Erstickungstod, weil das Halsband zu eng wird. Ich selbst habe in Kroatien einem streunenden Hund das Halsband locker gemacht, weil es bereits einschnitt.
In Spanien werden z.B. bestimmte Hundearten bei der Jagd eingesetzt. Waren sie gut, dürfen sie vielleicht ein weiteres Jahr in Bretterverschlägen bis zur nächsten Jagd weiterleben. Waren sie schlecht, kann es ihnen passieren, dass sie mit einer Drahtschlinge am nächsten Baum aufgehängt werden. Dabei gibt es dann die ganz gefühlskalten Menschen, die die Hunde so aufhängen, dass sie nur noch mit den Hinterpfoten auf den Boden kommen und so langsam und qualvoll verenden.
Ich könnte die Reihe der Grausamkeiten hier endlos fortsetzen, denn dem Einfallsreichtum der „Bestie Mensch“ sind in dieser Hinsicht keine Grenzen gesetzt. Ich belasse es an dieser Stelle bei den genannten Beispielen, um nicht den Rahmen zu sprengen. 

 

Vielleicht stellen Sie sich die Frage, warum jemand einen Hund aus dem Ausland nehmen sollte, wo doch die Tierheime in Deutschland auch oft überfüllt sind?
Die Antwort darauf finden Sie sehr schnell, wenn Sie sich z.B. ein spanisches „Tierheim“, eine sogenannte Perrera ansehen. Es sind keine Tierheime wie wir sie kennen, es sind Tier-KZ’s! Hunde, die auf der Straße aufgegriffen werden, werden zusammen mit anderen Leidgenossen in kleinste und zum Teil überfüllte Zwinger gesetzt. Zu Fressen bekommen sie oft nur Abfälle und nur unregelmässig Wasser. Kannibalismus ist unter solchen Umständen keine Seltenheit. Krankheiten und/oder Unverträglichkeiten interessieren keinen. Tierärztliche Versorgung gibt es dort nicht. Gereinigt werden diese Zwinger auch nur sporadisch. Oftmals kann man bei diesen verwahrlosten armen Kreaturen nur noch ahnen, wo vorne und hinten ist.
Fundhunde werden in den Perreras gerade einmal drei Wochen (also max. 21 Tage) aufbewahrt – abgegebene Hunde, derer sich ihr Besitzer entledigen will, können sofort getötet werden. Spätestens, wenn die Zwinger voll sind „räumt“ der Tierarzt mit der Tötungsspritze auf und das Ganze beginnt von vorne. Anzumerken bleibt hier, dass das Aufräumen mit der Tötungsspritze noch die humanere Variante ist. Bei der Wahl der Tötungsmethode sind die Verantwortlichen sehr einfallsreich und so gibt es viele andere bestialische und grausame Tötungsmethoden, auf die wir an dieser Stelle nicht näher eingehen wollen.
Hunde, die das Glück haben, nicht aufgegriffen zu werden, laufen Gefahr, zu verhungern, zu verdursten oder vergiftet, erschlagen oder einfach „nur“ überfahren zu werden. Chancen haben sie ebenso wenig wie die Hunde in der Perrera.

Hunde in deutschen Tierheimen haben somit im Vergleich zu den spanischen (und natürlich auch zu denen in anderen süd- und östlichen Ländern Europas) den Himmel auf Erden, wobei man auch dort keineswegs vom Himmel auf Erden sprechen kann (nur im Vergleich).
Sollten Sie also Ihre Familie um einen Vierbeiner vergrössern wollen, so schauen Sie zuerst ins nächste Tierheim hier in Deutschland und sollten Sie dort nicht fündig werden, dann schauen Sie bitte ins Internet auf die Seiten der vielen Tierhilfen (ein paar Beispiele zu Tierhilfen – siehe „Links“ auf diesen Seiten) und geben Sie einer armen Hundeseele aus dem Ausland ein schönes Zuhause. Das ist allemal besser, als sich einen Hund vom Züchter zu holen, aber das ist noch ein anderes Thema.
An dieser Stelle nur soviel zum Thema Züchter: Es ist doch irgendwie grotesk … da werden hierzulande tausende von Hunden durch Züchter auf den Markt gebracht – und nicht mal ganz 2,5 Flugstunden von hier entfernt werden die gleiche Anzahl (oder wesentlich mehr) Hunde auf brutale und zum Teil bestialische Art und Weise getötet.
Natürlich möchten wir an dieser Stelle nicht ausdrücklich davon abraten einen Hund beim Züchter zu kaufen, auch möchten wir hier keine Züchter schlecht machen, aber man sollte sich vielleicht diese Situation einmal richtig vor Augen führen und durchdenken. Züchter betreiben ihre Zucht nicht nur aus Tierliebe, sondern auch deshalb, weil sie damit Geld verdienen. Ausserdem soll nicht jeder Züchter den Namen auch verdienen, wie wir über Recherchen im Internet erfahren haben. Es soll einige ‘schwarze Schafe‘ unter den Züchtern geben, die nur den Verdienst im Auge haben und denen deshalb das Wohl der Tiere nur soweit am Herzen liegt, wie man Geld mit diesen Tieren machen kann. Oft ist es auch so, dass die Muttertiere bei Züchtern jährlich gebären müssen, was den Hündinnen keineswegs gut tut. Fragen Sie doch einfach mal bei einem Züchter nach, wie oft ein mehrere Jahre altes Muttertier bereits „geworfen“ hat.

 

Aber nochmal zum Auslandstierschutz:
Leider stößt der Tierschutz außerhalb unserer Landesgrenzen hierzulande immer noch regelmäßig auf Unverständnis bei manchen Menschen. Ist es Ignoranz oder liegt es daran, dass sich das Tierelend nicht direkt vor unseren Augen abspielt? Ist ein (Tier-) Leben außerhalb von Deutschland nichts mehr wert? Tierschutz darf keine (Landes-) Grenzen kennen, denn es ist egal wo ein Tier leidet, ihm muss geholfen werden.

 

Hier ein Video zur Situation von Hunden in Rumänien:

 

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